Story of the day #23

28 Tag Kamerun – unser Fazit

Wir sitzen in Douala, geniessen das letzte kühle Bier und den Sonnenuntergang über dem Hafen. Unsere Reise hat hier, in der Seemanns-Mission, vor genau 28 Tagen begonnen. Niemals hätten wir uns damals erträumen lassen, welches Abenteuer da auf uns zukommt. Heute, bei unserer leider schon letzten Story of the day wollen wir deshalb Fazit ziehen über unsere Dreharbeiten, das Land und die Leute.

Dreharbeiten

Als wir uns nach Kamerun aufmachten, hatten beide von uns ein etwas mulmiges Gefühl im Bauch. Mit unserem teuren Equipment in ein afrikanisches Land zu reisen birgt gewisse Risiken. Auch war nicht klar, ob es möglich sein wird, unser Vorhaben, einen Dokumentarfilm über Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, zu drehen und umzusetzen? Vieles lag im Ungewissen, da Recherchen im Voraus praktisch unmöglich waren. Jetzt 28 Tage später dürfen wir durchatmen. Wir sind zufrieden mit unserer Arbeit! Wir konnten in vier Schulen filmen, begleiteten Kinder in ihrer Freizeit, liessen unsere Drohne über dem Palast steigen und führten rund 15 Interviews. Darunter ein exklusiv Interview im Palast mit dem König Abumbi II. Die Spontanität und die vielen Kontakte, welche uns unser Guide Walter vermitteln konnte waren Gold wert. Die Leute waren teilweise sogar etwas übermotiviert. So kam es, das Mme Che, Besitzerin einer Privatschule, mitten in den Osterferien die gesamte Belegschaft und rund 100 Schüler extra für uns in die Schule beorderte. Jetzt müssen wir nur noch eine der drei Sicherheitskopien mit über 600 GB Filmmaterial sicher nach Hause bringen, um dann den Rohling zum Diamanten zu schleifen.

Land

Eines Vorweg, nach vier Wochen Kamerun können und wollen wir hier kein abschliessendes Fazit über das Land schreiben. Ein bekannter, Werner, welcher seit gut 20 Jahren in Limbe lebt und eine Druckerei mit über 100 Angestellten führt, erzählte uns, er habe auch nach 20 Jahren hier in Kamerun noch nicht wirklich den Durchblick. Eines wurde uns jedoch schnell klar, die technische Entwicklung scheint rasant zu sein, wo vor 10 Jahren noch nicht einmal ein Telefon existierte, gibts heute fast flächendeckendes, schnelles 3G Internet und jeder besitzt ein Mobiltelefon.

Leute

 Die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Menschen hier hat uns wirklich umgehauen. Wir wurden überall sofort willkommen geheissen und fühlten uns jeweils sofort wie zuhause. Es war interessant zu sehen, wie die Leute hier den Spagat zwischen Tradition, Religion und dem puren Überleben meistern. Zu keinem Zeitpunkt auf unserer gesamten Reise haben wir uns unwohl oder bedroht gefühlt! Die Lebensfreude der Leute, auch wenn sie manchmal wenig materielles besassen, war echt ansteckend. Beim Abschied wurden wir jedes Mal reich beschenkt, was uns jeweils etwas verlegen machte.